Was hält die Wirtschaft vom Bachelor?
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Was hält die Wirtschaft vom Bachelor?

Was hält die Wirtschaft vom Bachelor?

 

Landauf, landab machen die Studierenden mobil gegen Bologna: Bachelor und Master halten nicht immer, was sie versprechen und viele Studierende sind unzufrieden mit dieser Situation. Trotzdem ist es nicht so finster, wie es zunächst aussieht.

Die Industrie- und Handelskammer Darmstadt beispielsweise begrüßt solche Bachelorabsolventen, denn, so der Leiter des Geschäftsbereichs Innovation und Umwelt, wer es schaffe, einen Demonstrationszug zu organisieren, der besitze Organisationstalent – beste Voraussetzung für eine Karriere bei der IHK.

Unternehmer wünschen sich Mitarbeiter, die bestimmte Tugenden wie Kritikbereitschaft, Selbständigkeit, Neugier und Interdisziplinarität mitbringen. Die Ausbildung dieser Tugenden wird im Bachelor-Studium vernachlässigt, so die vielgehörte Kritik. Doch der IHK-Mitarbeiter führt an, dass die Firmen diese Eigenschaften bei den Absolventen nicht so sehr vermissen würden. Eine Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer von 2007 unterstreicht diese Aussage, denn zwei Drittel sind demzufolge mit den Leistungen ihrer Mitarbeiter mit Bachelor- und Masterabschluss zufrieden.

„Bachelor welcome“

Insgesamt könne die Wirtschaft wohl recht gut mit den neuen Abschlüssen leben. Mit der Erklärung „Bachelor welcome“ haben 2008 mehrere deutsche Konzerne die Akzeptanz des neuen Abschlusses ausgedrückt. Dies soll auch weiterhin gelten. Die Commerzbank beispielsweise gibt an, dass von 140 neu eingestellten Hochschulabsolventen 20 Prozent einen Bachelor-Titel haben. Ein anderes Beispiel ist die R+V-Versicherung, die 120 Mitarbeiter mit Bachelor-Abschluss eingestellt hat.

Vielfach ist der Abschluss nach einer Einstellung weniger relevant, da alle Berufsanfänger spezielle Programme durchlaufen und geschult werden. Auch in Bezug auf das Gehalt hat der Titel weniger Gewicht, als angenommen wird. Wie sich das Gehalt im Laufe der Karriere entwickelt, hänge ohnehin von den Projekten ab. Dennoch gibt es Tätigkeitsfelder, für die ein Bachelor nicht ausreicht. In Ingenieursberufen und in der Forschung und Entwicklung wird zu einem Master und einer Promotion geraten.


13.01.10